Heißgetränk, Pizza, Wassermelone – kaum ein verpacktes Produkt, das heutzutage nicht auch als To-Go-Variante verfügbar ist. Einer Studie des VKU, Verband kommunaler Unternehmen, zufolge tragen verpackte Produkte für den Außerhaus-Verzehr zum Littering und Müllaufkommen im öffentlichen Raum bei. Welche Kosten den Kommunen durch das Einsammeln und Wegschaffen von Straßenabfällen entsteht, die außerhalb der Dualen Systeme anfallen, war eine der Kernfragen der von Infa durchgeführen VKU-Studie. Das Ergebnis mit Bezug auf Kunststoffabfälle: Die Sammlung und Entsorgung solcher Littering-Abfälle kostet Städte und Gemeinden in Deutschland rund 700 Mio. € jährlich, so der VKU.

„Der sachorientierte Ansatz des VKU, das Littering und Abfallaufkommen im öffentlichen Raum mit einer Studie zu bemessen, wird von den Kunststofferzeugern begrüßt“, so Dr. Ingo Sartorius, kommissarischer Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland. „Auch aus Sicht der Wirtschaft ist es dringliches Ziel, an Lösungen gegen Vermüllung zu arbeiten. Hierfür sind konstruktive, gemeinschaftliche Ansätze am effektivsten.“

Littering hat viele Facetten

Die Ursachen für mehr Müll in Straßen, Parks und Littering-Studie Müllaufkommen; Copyrights BMU, Sascha Hilgers.jpgGewässer sind vielschichtig: Zu nennen sind hier eine wachsende Bevölkerung, mehr Convenience bis hin zu ungenügendem Respekt gegenüber dem öffentlichen Raum. So vielfältig wie die Ursachen müssen allerdings auch die Ansätze sein, die zur Lösung des Littering-Problems beitragen. .

Punktgenaue Maßnahmen

Ein Eindämmen des Litterings kann nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Es gilt, Menschen über den richtigen Umgang mit Abfällen zu informieren und ein Umdenken zu erreichen. So braucht es mehr bzw. bessere Aufklärung und auch Sensibilisierung quer durch alle Bevölkerungsschichten und Institutionen, also von der Schule bis in die Betriebe.

Die Industrie engagiert sich hier bereits durch eigene Kampagnen oder im Rahmen der Herstellerverantwortung. So transportiert PlasticsEurope beispielsweise die Botschaft, dass Kunststoff zum Wegwerfen zu schade ist an breite Gesellschaftskreise – und dies paneuropäisch in sieben Sprachen. Mit finanziellen Beiträgen unterstützt die Wirtschaft unter anderem Maßnahmen zur Verbrauchersensibilisierung und zum Abfallmanagement – und arbeitet direkt an Lösungen mit. Aber es gilt, den Vollzug hinsichtlich Umsetzung bestehender Regelungen und deren Kontrolle zu stärken. Um in Verkehr gebrachte Produkte möglichst effizient einer sinnvollen Verwertung zuzuführen und als Sekundärrohstoffe zu nutzen, braucht es ein engeres Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik und Verwaltung bei der Erfassung, Sammlung, Sortierung und Verwertung – am besten mit dem Ziel, mehr von den Abfällen aus öffentlichen Anlagen und Straßen in die etablierten Recyclingpfade zu überführen.

Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit

Die Industrie arbeitet zudem daran, ihre Prozesse, Produkte und Logistik nachhaltig und effizient zu gestalten. So werden Kunststoffe längst stärker in Richtung einer Kreislaufwirtschaft entwickelt, etwa mithilfe eines besseren Ökodesigns und recyclingfähiger Verpackungen bei gleichzeitigem Erhalt der Produktfunktionalität. Auch außerhalb Deutschlands engagiert sich PlasticsEurope als paneuropäischer Verband beim Wissenstransfer rund um das Abfallmanagement in Regionen mit Nachholbedarf auf lokaler, regionaler und auch globaler Ebene.

Fotos: BMU / Sascha Hilgers

Die Studie ist online im Pressebereich des VKU verfübar.