Europäische Kunststofferzeuger fordern verbindliches EU-Ziel für
Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es unterstützende politische Rahmenbedingungen und eine enge Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette.
PlasticsEurope befürwortet das Ziel, unnötige Verpackungen und Verpackungsabfälle zu vermeiden und zu verringern. In diesem Kontext begrüßt der Verband der Kunststofferzeuger die Überarbeitung der EU-Richtlinie zu Verpackungen und Verpackungsabfällen (Packaging and Packaging Waste Directive), die für den Übergang in eine Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen entscheidend ist. Die europäischen Kunststofferzeuger unterstützen die Absicht der Europäischen Kommission, einen verpflichtenden EU-weiten Rezyklatanteil bei Kunststoffverpackungen einzuführen – und fordern selbst ein Ziel von 30 Prozent für Kunststoffverpackungen bis zum Jahr 2030.
Dr. Markus Steilemann, Präsident von PlasticsEurope und Vorstandsvorsitzender der Covestro AG, erklärte dazu: „Die Welt muss das Konzept der Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zur Klimaneutralität, Ressourcenschonung und zum Umweltschutz annehmen. Unsere Forderung nach einem verbindlichen Recyclingziel für Kunststoffverpackungen in der EU zeigt unseren Willen, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft maßgeblich zu beschleunigen und so dazu beizutragen, den Green Deal und den Aktionsplan Kreislaufwirtschaft der EU umzusetzen.“
Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es ein Mindset, das unser Wirtschaftssystem fundamental neu denkt. Es braucht neue Verhaltensweisen, leistungsfähigere Produkte, Innovationen im Bereich des Ökodesigns sowie eine neue, auch digitale Infrastruktur. Des Weiteren muss sichergestellt sein, dass ein technologieoffener Ansatz, der mechanisches wie chemisches Recycling umfasst, aus allen Abfallmaterialien recycelte Inhalte gewinnt – und zwar mit einem glaubwürdigen Massenbilanzrahmen**.
Virginia Janssens, Managing Director von PlasticsEurope, kommentierte: "Wir brauchen einen harmonisierten politischen Rahmen innerhalb der EU, der Sicherheit bietet und einen Anreiz für weitere Investitionen in Sammel- und Sortiertechnologien und die Recyclinginfrastruktur schafft, einschließlich des chemischen Recyclings. Hierfür müssen wir die Kräfte des Binnenmarktes nutzen. Eine Systemveränderung erfordert jedoch eine abgestimmte Zusammenarbeit. Nur wenn wir mit den EU-Organen und der gesamten Wertschöpfungskette zusammenarbeiten, können wir das Recyclingziel erreichen. Wenn die richtigen Voraussetzungen geschaffen sind, wird die Branche in zehn Jahren eine ganz andere sein.“
Presseinfo als PDF-Dokument.
*Gemäß der Recycling-Definition der Verpackungsrichtlinie, Artikel 3 Satz 7.
**Ein Regelwerk, das die Nachverfolgbarkeit zwischen Rohstoffeinsatz und Produktausbringung und entlang der Wertschöpfungskette zum Hersteller eines Endartikels ermöglicht.