Die moderne Gesundheitspflege wäre ohne die vielen kunststoffbasierten medizinischen Produkte, die wir als selbstverständlich begreifen, nicht möglich. Haben Sie sich während einer Sprechstunde beim Arzt schon einmal umgeschaut? Sie finden dort überall Kunststoffe – von den Untersuchungshandschuhen zu den sterilen Spritzen und den Pflasterverbänden, von den intravenösen Blutbeuteln zu den intravenösen Schläuchen oder Herzklappen. Kunststoffverpackungen eignen sich besonders für medizinische Anwendungen. Dank ihrer außergewöhnlichen Barriereeigenschaften bewahrt es sicher vor Verunreinigung. Innovationen aus Kunststoffen machen neue Ver-fahren möglich. Man denke nur an ein künstliches Kunststoffherz, an bakterienresistente Kunststoffe oder Körper-prothesen, die auf die Bedürfnisse des Patienten maßgeschneidert werden und mit einem 3D-Drucker hergestellt werden.
Einige typische Anwendungen im Gesundheitsbereich sind:
Öffnung von Blutgefäßen
In der modernen Herzchirurgie werden dünne Schläuche (Katheter) eingesetzt, um Blutgefäße zu öffnen, während blockierende Ablagerungen mit einem winzigen spiralförmigen Implantat abgebaut werden – eine Unterstützung für die Blutgefäße. Es wird in der behandelten Arterie positioniert und besteht aus einem Kunststoff, der speziell für den medizinischen Bereich entwickelt wurde und auf dem aktive Substanzen aufgetragen wurden.
Prothesen
Kunststoffe werden heute als orthopädische Geräte verwendet, um Missbildungen auszurichten, zu unter-stützen und zu korrigieren. Sie können sogar die Funk-tion bewegbarer Teile des Körpers verbessern oder einen Körperteil ersetzen und dessen Hauptfunktion übernehmen. Synthetische Materialien spielen auch eine lebenswichtige Rolle in erkrankten Arterien, die durch Unterstützung der Blutgefäße nicht mehr behandelt wer-den können. Eine betroffener Abschnitt der Aorta wird entfernt und die Lücke mit einer flexiblen Kunststoff-prothese überbrückt. Dank dieser Maßnahme wird die wesentliche Sauerstoffversorgung des Körpers wieder voll funktionsfähig.
Künstliche Augenhornhaut
Augenverletzungen oder chronische Entzündungen wie z.B. die rezidivierende Hornhauterosion können das Augenlicht beeinträchtigen. In Fällen, in denen eine Transplantation wenig Erfolg verspricht, ist eine Prothese die einzige Hoffnung. Heute gibt es künstliche Augen-hornhaut aus speziellem Silikon, um solche Fälle zu behandeln. Nur 0,3 bis 0,5 Millimeter dünn, hoch-transparent, flexibel und aus biomechanischer Sicht einer natürlichen Augenhornhaut ähnlich, kann sie das Augenlicht voll wiederherstellen.
Hörhilfen
Menschen mit stark beeinträchtigtem Gehör können jetzt auf ein Kunststoffimplantat zurückgreifen, mit dem sie wieder hören können. Dieses Implantat besteht aus vielen Kunststoffkomponenten – einem Mikrofon, einem Übertragungsgerät, der mit einem Mikrocomputer ver-bunden ist, der am Körper getragen wird, einem Stimu-lator und einem Elektrodenträger mit 16 Elektroden für 16 verschiedene Frequenzbereiche. Bei der Umwand-lung der akustischen Impulse in elektrische Impulse umgeht er die geschädigten Zellen und stimuliert den Gehörnerv direkt.
Tablettenkapseln aus Kunststoff
Tablettenkapseln aus Kunststoff setzen genau die richtige Dosis an ihren aktiven Inhaltsstoffen zur richtigen Zeit frei. Das weinsäurebasierte Polymer wird allmählich abgebaut und setzt langsam über einen entsprechenden Zeitraum die aktiven Wirkstoffe frei. Diese maßgeschnei-derten Arzneimittel ersparen es dem Patienten, sehr oft große Mengen an Tabletten einzunehmen.
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