Die Abschlusskonferenz des Forschungsschwerpunkts "Plastik in der Umwelt" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) blickt vom 20. bis 21. April 2021 auf 20 Forschungsprojekte, die das Problem von Plastik in der Umwelt ganzheitlich angehen. Diese verfolgen das Ziel, mehr über die Quellen von Plastikmüll in der Umwelt in Erfahrung zu bringen, ein Verständnis von Konsum- und Verbraucherverhalten zu gewinnen, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und Wege für einen nachhaltigen Kunststoffumgang zu finden.
Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland, begrüßt die Initiative des BMBF ausdrücklich: „Das Bewusstsein für das Problem von Plastik in der Umwelt ist in der Industrie längst angekommen. Aber die Kenntnislücken bei dieser komplexen Thematik sind noch groß. Das gilt vor allem für signifikante Fortschritte bei der Vermeidung von Abfällen, für ein umfassendes Recycling und für die schrittweise Entkopplung der Kunststoffproduktion von fossilen Rohstoffen; ein Ziel, das wir auch mit einer Stärkung der Kreislaufwirtschaft erreichen wollen. Hierfür brauchen wir eine breite Expertise und Veränderungswillen in vielen Teilen unserer Gesellschaft. Und genau deshalb unterstützen wir die Initiative des BMBF seit ihrem Start und steuern unser Fachwissen in den Projekten bei.“
Dr. Ingo Sartorius, Geschäftsführer PlasticsEurope Deutschland und Leiter des Geschäftsbereichs Mensch und Umwelt, schließt an, dass „mit der Forschungsförderung eine umfangreiche und valide Faktenbasis rund um Plastik in der Umwelt geschaffen wird – alles unter dem Dach der Förderung nachhaltiger Entwicklung. Garant für den Erfolg ist dabei das Zusammenführen von Experten aus verschiedensten Institutionen und Fachbereichen. Gemeinsam sorgten sie für hervorragende und zukunftsweisende Projektergebnisse.“
PlasticsEurope Deutschland unterstützt einige Projekte konkret als assoziierter Partner. Außerdem sind Mitgliedsunternehmen mit Know-how, Material und weiteren Ressourcen beteiligt. Beispielsweise werden im Projekt RUSEKU validierte Messverfahren entwickelt, um zuverlässige Aussagen über Mikroplastik in Gewässern zu erhalten. Grundlagen hieraus haben bereits Eingang in die internationale Normung gefunden, um eine global harmonisierte Analytik aufzustellen. In einem anderen Projekt, EmiStop, geht es um die Optimierung bei der Herstellung und Verarbeitung von Kunststoffgranulaten im Betrieb. So soll der Eintrag von Mikroplastik über industrielle Abwässer in die Umwelt verhindert werden. Dazu werden Nachweisverfahren entwickelt sowie Technologien und Management optimiert. Darüber hinaus werden auch Recyclingrojekte wie etwa ResolVe unterstützt. Denn eine effektive Abfallbehandlung zahlt ganz direkt in die Ziele der Kreislaufwirtschaft ein. Und sie ist die wirksamste Methode, damit Kunststoffabfälle gar nicht erst in der Umwelt oder in den Meeren landen.
Die europaweit einzigartige Initiative des BMBF findet mit der Abschlusskonferenz jetzt ein vorläufiges Ende. Es gilt nun, die Erkenntnisse zu sichern und weiterzuentwickeln sowie die erzielten Fortschritte und Lösungsansätze auch über Deutschland hinaus zu tragen und anzuwenden.