Die Europäische Kommission hat im März 2020 einen neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft vorgestellt. Als Teil der EU-Industriestrategie ist der Plan ist ein wesentlicher Baustein des Green New Deals und Fortentwicklung des Vorläuferplanes von 2015. Das skizzierte Kreislaufwirtschafts-Konzept sieht den Schlüssel zur Kreislaufführung im ganzheitlichen Ökodesign von Produkten sowie im nachhaltigen Konsum.

Für eine nachhaltige Zukunft

Die Maßnahmen erstrecken sich über den gesamten Lebenszyklus von Produkten. Zum einen sollen nachhaltige Produkte die Norm in der EU werden. Diese sollen daher so konzipiert sein, dass sie über eine längere Lebensdauer verfügen, leichter wiederverwendet, repariert und recycelt werden können und einen möglichst großen Anteil an Rezyklaten enthalten. Zum anderen sollen Verbraucher mehr Zugang zu zuverlässigen Informationen im Hinblick auf die Reparatur und Haltbarkeit von Produkten erhalten, damit sie ökologisch nachhaltige Entscheidungen treffen können. Außerdem wird die Vermeidung von Abfall thematisiert.

Und was macht die Kunststoffindustrie?

Alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette arbeiten an Lösungen für ein Ökodesign, das den gesamten Lebenszyklus eines Produktes im Blick hat. Hier geht es um einen höheren Rezyklatanteil, eine längere Beispiel-Vergleich-Transportaufkommen-Leergut-Einweg-PET-und-Glas.pngLebensdauer und eine optimierte Nutzenphase – insbesondere in den Branchen, in denen die meisten Ressourcen genutzt werden. Bereits heute leistet die Kunststoffindustrie mit modernen Verpackungen (Abb. 1: leichte PET-Flaschen helfen, Ressourcen zu schonen und CO2-Emissionen zu sparen), leichten Autos und effizienten Wärmedämmverbundsystemen einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung. Zudem werden immer mehr Produkte auf den Markt gebracht, die immer besser im Kreislauf geführt werden: „Schon unsere Weltleitmesse K 2019 stand ganz im Zeichen der Kreislaufwirtschaft. Und so wird es auch auf der Umweltmesse IFAT im Herbst sein: Vom Ökodesign bei Verpackungen über Elektronikbauteile aus Rezyklat bis zum Closed Loop bei Fensterrahmen – wir sind auf einem guten Weg “, erläutert Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland.

Richtung stimmt, entscheidende Weiche (noch) nicht gestellt

Der Fokus des Aktionsplans auf den gesamten Lebenszyklus macht ebenso Mut wie die Fortschritte der Industrie. Leider wird eine entscheidende Weiche weiterhin nicht gestellt: das vollständige Deponieverbot für Kunststoffabfälle. Klar ist: Kunststoffe gehören nicht in die Umwelt! Außerdem sind sie am Ende der Nutzenphase auch viel zu schade zum Wegwerfen. Sie können vielfältig verwertet werden und sparen so zusätzlich Ressourcen ein. Um noch nachhaltiger zu werden und Kunststoffe stärker im Kreis zu führen, führt kein Weg an einem vollständigen Deponieverbot für Kunststoffabfälle in Europa vorbei. Hier erwartet PlasticsEurope Deutschland von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ab Juli 2020 weitere Initiativen. Dann bietet der Aktionsplan alle Potenziale, tatsächlich ein wichtiger Schritt hin zu einer europäischen Kreislaufwirtschaft zu werden.

Kunststoffkreislauf und chemisches Recycling BKV.jpg

Weitere Informationen:

Abb. 1: Fink und Fuchs

Abb. 2: BKV GmbH