Immer mehr mit immer weniger

Egal ob Tomatensauce, Mozzarella oder Nachfüllpack für Flüssigseife – flexible Verpackungen sind immer häufiger im Supermarkt zu finden, haben sie doch viele Vorteile gegenüber starren Verpackungen. So können Größen, Formate und Formen für das jeweilige Produkt einfach angepasst und der Einsatz von Verpackungsmaterialien minimiert werden. Hierdurch ist das Verpackung-zu-Produkt-Verhältnis fünf bis zehn Mal niedriger als bei alternativen Verpackungen. Für den gleichen Zweck wird also deutlich weniger Material verbraucht und nach der Nutzung fällt weniger Abfall an. Darüber hinaus reduzieren sie mit ihrem niedrigen Gewicht und Volumen den Energieverbrauch bei Transport und Lagerung.

 

Flexibel zu mehr Ressourceneffizienz

Um diese Vorteile mit aktuellen Zahlen zu untermauern, beauftragte der Branchenverband Flexible Packaging Europe (FPE) bereits 2014 das Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU) mit der Erstellung einer entsprechenden Studie. Die Ergebnisse bestätigten das große Vermeidungspotential von Verpackungsabfällen durch die Verwendung flexibler Verpackungen und die sich daraus ergebenden positiven Konsequenzen in puncto Ressourceneffizienz und Klimaschutz.

 

Studie liefert eindeutige Ergebnisse

Jetzt hat das IDEU die Studie aus dem Jahre 2014 bestätigt und erweitert, indem sie die Umweltauswirkungen zweier Verpackungsformen verglich. Einerseits starre Verpackungen (z.B. Konservendosen), die oft ein höheres Gewicht haben, dafür zumeist lediglich aus einem Material bestehen, wodurch sie leichter zu recyceln sind. Andererseits flexible Verpackungen (z.B. Kunststoffbeutel), die durch ihre Leichtigkeit punkten, jedoch aktuell als Folgen der Kombination verschiedener Materialien niedrigere Verwertungsquoten aufweisen.

Vorteile flexibler Verpackungen.jpg

 

 

 

 

 

 

Material-Vermeidung vs. Recycling-Dogma

Die Ergebnisse sind eindeutig: Der Einsatz flexibler Verpackungen wirkt sich viel geringer auf die Umwelt aus als die Wahl alternativer, nicht flexibler Verpackungslösungen – selbst wenn bei letzteren ein Recycling von 100% erreicht werden könnte. Im Umkehrschluss sollte der dominierende Fokus auf die Recyclingfähigkeit einer Verpackung äußerst kritisch bewertet werden. Dieses Dogma könne sogar erhöhte Treibhausgasemissionen zur Folge haben, indem es dazu führt, dass flexible Verpackungslösungen mehr und mehr durch zwar leichter recycelbare, aber dafür insgesamt ökologisch nachteiligere Verpackungen ersetzt werden. Als ökologisch und ökonomisch geeigneteres Ziel empfiehlt die Studie stattdessen die Vermeidung von Verpackungsmaterial im Sinne eines geringerem Materialeinsatzes pro Verpackung – so wie dies mithilfe flexibler Verpackungen möglich ist.

 

Die Zusammenfassung der Studienergebnisse ist online als PDF abrufbar. Mehr Informationen zur Thematik bietet zudem die Webseite des Verbands Flexible Packaging Europe.

 

Gerade tut sich sehr viel in Sachen Kreislaufwirtschaft bei Kunststoffen, auch bei flexiblen Verpackungen. Einblicke hierzu bietet das Webspecial Kreislaufwirtschaft von PlasticsEurope Deutschland.