Der gesamteuropäische Verband der Kunststofferzeuger hat einen neuen Präsidenten: Dr. Markus Steilemann, CEO der Covestro AG in Leverkusen, tritt mit sofortiger Wirkung sein Amt als Präsident von PlasticsEurope an. Der 50-Jährige wurde für drei Jahre in die neue Position berufen und folgt auf den Argentinier Javier Constante. Letzterer wurde unlängst Präsident von Dow Lateinamerika.

Chemiker und Kunststoffmanager

Foto Dr. Markus Steilemann -1-.jpegDr. Markus Steilemann ist promovierter Chemiker (RWTH Aachen) und startete 1999 bei der Bayer Gruppe. Seit 2008 hatte er Leitungspositionen bei Bayer MaterialScience, dem Vorgängerunternehmen von Covestro, inne, darunter auch in China. 2015 wechselte Dr. Steilemann als Ressortleiter Innovation in den Vorstand von Covestro. Anschließend übernahm er zusätzlich die Leitung des Geschäftsbereichs Polyurethane sowie das Amt des Chief Commercial Officer. Seit 2018 ist Dr. Steilemann Vorstandsvorsitzender des Leverkusener Unternehmens.

Vorgänger hat Weichen gestellt

Dr. Steilemann lobte seinen Vorgänger für seine führende Rolle bei der Einsetzung einer neuen Verbandsstruktur, mit der das Erreichen der in der freiwilligen Selbstverpflichtung gesteckten Ziele in puncto Kreislauffähigkeit beschleunigt würden. Auch würdigte er den leidenschaftlichen Einsatz Constantes‘ für das Programm Null-Pelletverlust in der Umwelt.

Klare Ziele, klare Ansätze

Genau an dieser Stelle möchte Dr. Steilemann anknüpfen und künftig generell verhindern, dass Kunststoffe unkontrolliert in die Umwelt gelangen. Darüber hinaus gibt er vor, dass „Kunststoffe als besonders nachhaltiges Material in möglichst vielen Bereichen eingesetzt werden müssen. Auf diese Weise kann und wird unsere Industrie Europa auf dem Weg zur Nachhaltigkeit unterstützen". Im selben Kontext findet er weitere klare Worte: „Die Welt hat kein Kunststoff-Problem. Sie hat ein Abfall-Problem“, antwortete er dem Tagesspiegel in einem Interview im Jahr 2019. Eine Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen sei Teil der Lösung für mehr Nachhaltigkeit. Entsprechend drückte es Dr. Steilemann kürzlich auch in einem Interview aus: „Die Welt steckt voller Herausforderungen und die Werkstoffindustrie ist unverzichtbar, um sie zu lösen.“ In Zeiten, in denen eine Vielzahl globaler Herausforderungen den Menschen alles abverlangt, einen Beitrag für den Fortschritt und zur Lösung der Probleme zu leisten, kommt es auch auf die Kunststoffbranche an. Und darauf, dass innovative Kunststoffe dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern.

Neues weltweites Leitprinzip

Die Kreislaufwirtschaft spielt für den neuen Präsidenten von PlasticsEurope demnach eine absolut zentrale Rolle und soll laut ihm „zum neuen weltweiten Leitprinzip“ erhoben werden: „Die Nutzung von Altmaterialien und Abfällen als Ressourcen für Neuprodukte und die Verbesserung der Kreislauffähigkeit von Kunststoffen über alle Anwendungen hinweg stärken auch die Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung unserer Industrie.“ Die Kunststofferzeuger haben diesen Weg der Transformation aus Sicht von Dr. Steilemann bereits eingeschlagen – nun freue er sich auf die Zusammenarbeit aller Akteure der Kreislaufwirtschaft, um „diesen Übergang gemeinsam zu meistern“.

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