Erst die EU-Kommission, nun das Bundesumweltministerium: Kunststoff-Einwegartikel wie bestimmte Plastiktüten sind das Ziel politischer Regulierungsvorhaben. Dabei geraten die eigentlichen Ursachen des Müllproblems, für die hier Lösungen präsentiert werden sollen, aus dem Blick – und es droht die Gefahr, dass auf wenig nachhaltige Alternativen zu Kunststoffanwendungen umgeschwenkt wird.
Drängendes Problem Plastikmüll
Littering, also die Verschmutzung des öffentlichen Raums durch achtlos entsorgten oder liegen gelassenen Müll, ist zum großen Problem geworden. Zwar landet von Fastfood-Verpackungen über Getränkedosen bis hin zu Glasflaschen alles Mögliche auf Bürgersteigen und in Parks, Kunststoffe sind dabei häufig sichtbarstes Zeichen dieser Form der Umweltverschmutzung. Klar ist: Auch für die Kunststoffindustrie ist jedes Teil Kunststoff in der Umwelt eines zu viel. Daher engagieren sich zum Beispiel die Kunststofferzeuger in Deutschland bereits seit Jahren für Lösungen der Müllproblematik. Dies erfolgt mit Maßnahmen für ein verbessertes Abfallmanagement in Deutschland, Europa und der Welt, dem Projekt Null-Granulat-Verlust zur Vermeidung von Pelletverlusten entlang der Wertschöpfungskette oder der Initiative „Gemeinsam für mehr Gewässerschutz“. Letztere hilft dabei, mittels Aufklärung und Dialog Menschen für den richtigen Umgang mit Abfallprodukten zu sensibilisieren. Darüber hinaus setzt sich PlasticsEurope für eine Null-Deponierung von Kunststoffabfällen in Europa ein und lehnt Müllexporte in Länder ohne funktionierende Abfall- und Recyclingsysteme ab.
Immer mehr mit immer weniger
Generell gilt, dass Kunststoffe wichtige Lösungen für globale Megatrends wie Bevölkerungszunahme, steigender Energiebedarf, Urbanisierung und Klimawandel bieten. Schließlich tragen Kunststoffe in ihrer Nutzenphase
Kunststoffverpackungen bieten zudem hohe Funktionalität bei immer geringerem Materialeinsatz und fallen in der Gesamt-Ökobilanz eines Produktes kaum ins Gewicht: Spezielle Barriere-Eigenschaften sorgen beispielsweise dafür, Lebensmittel länger frisch zu halten und haltbar zu machen. Verdirbt jedoch ein Produkt und muss neu hergestellt werden, ist der ökologische Fußabdruck in Summe weitaus höher als der für die schützende Verpackung. Das Beispiel zeigt, dass eine verengte Sichtweise nur auf das Lebensende von Produkten und deren Recyclingfähigkeit mit Blick auf die Nachhaltigkeit zu kurz gegriffen ist.
Auch für das Gelingen der Energiewende wird Kunststoff immer wichtiger. Große und widerstandsfähige Windkraftrotoren aus Kunststoff-Verbundmaterialien sorgen zu Lande oder auf See für sauberen Strom, während die Kunststoffumhüllungen der Starkstromkabel entscheidend dazu beitragen, den Transport von Windstrom verlustfrei zu managen. So hilft ein Werkstoff, der heute in aller Regel aus Erdöl hergestellt wird, diese Ressource zu sparen.
Kampf gegen Marine Litter
Laut einer Studie stammen rund 90 Prozent des Plastiks, das die Weltmeere verschmutzt, aus nur zehn Flüssen – acht davon befinden sich in Asien, zwei in Afrika, Regionen, in denen es eine nur unzureichende Infrastruktur für
Fazit
Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit Kunststoff ist möglich und häufig auch wegen des geringeren Energie- und Ressourcenverbrauchs sowie der niedrigeren CO2-Emissionen zielführend. Kunststoffe lassen sich zudem vielfältig verwerten. Um Littering wirkungsvoll zu reduzieren, braucht es vor allem ein funktionierendes Abfallmanagement weltweit sowie mehr und bessere Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoffen.
Aktuell beteiligt sich PlasticsEurope Deutschland in seiner Initiative „Gemeinsam für mehr Gewässerschutz“ an CleanUp-Events des Clean River Project e.V. in Düsseldorf und Berlin - und hilft so auch hier, zum richtigen Umgang mit Müll aufzuklären.
Weitere Informationen zum Ressourceneinsatz bei Kunststoffverpackungen bietet ein gemeinsamer Newsroom von Kunststofferzeugern und -verarbeitern.