Engagierte Jugendliche aus ganz Deutschland und ein spannendes Thema:  „Umdenken, Wiederverwenden, Recyceln: Wie lässt sich eine nachhaltige Zukunft mit Kunststoff und Petrochemie gestalten?“ - zu dieser Frage diskutierten am 4. Mai in Frankfurt am Main mehr als 50 Schülerinnen und Schüler bei den deutschen Finals des Europäischen Jugend-Debattierwettbewerbs EYDC (European Youth Debating Competition). Zusammen gebracht hatten sie der Petrochemieverband EPCA und der Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope, die bereits zum vierten Mal die Debattenreihe organisieren. In den teilweise emotionalen Wortgefechten in Frankfurt zu Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Littering stachen am Ende diese drei GewinnerInnen heraus (im Foto v.l.n.r.): Johann Davies (Kassel, 2. Platz), Lilli Armbrust (Glückstadt, 1. Platz) und Carla Marie Süling (Hamburg, 3. Platz).

GewinnerInnen des EYDC-Finales in Frankfurt 2019.jpg

Ziel von EPCA und PlasticsEurope ist es, mit dem Wettbewerb Themenfelder wie Naturwissenschaften und Technik greifbarer und zugänglicher zu machen und eine direkte Verbindung zwischen den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und der Alltagswelt der jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schaffen. Wichtiger Nebeneffekt ist zudem das Stärken und Erweitern von Sozialkompetenzen („soft skills“) bei den Schülerinnen und Schülern, also trotz widerstreitender Positionen und Ideen rücksichtsvoll und klar miteinander umzugehen – und so die Jugendlichen als künftige Treiber innovativer und nachhaltiger Lösungen in Richtung von mehr Kreislaufwirtschaft zu gewinnen.

In Frankfurt war ei009_F_UE_4617.jpgne siebenköpfige Jury aus Vertretern von Industrie (Dow Deutsch­land, Vynova Group), Medien (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kunststoff Information), Politik (Hessische Landtagsabgeordnete Miriam Dahlke, Bündnis 90/Die Grünen), EPCA und PlasticsEurope mit der schwierigen Aufgabe betraut, die besten Argumente, Statements und Debattier-Fähigkeiten herauszufiltern. Das Thema gab den Jugendlichen immerhin genügend Raum zur rhetorischen Entfaltung: Nicht zuletzt die jüngste „Fridays for Future“-Bewegung hat gezeigt, dass Klimawandel und Umweltschutz für die junge Generation wieder ganz oben auf der Agenda stehen. Ein achtsamer Umgang mit den natürlichen Ressourcen und der Umwelt generell ist schließlich eine Aufgabe, die alle angeht. Beim EYDC wurden Herausforderungen diskutiert, Lösungen abgewogen und Chance einbezogen werden. Mehr Bildung und Aufklärung für ein bewussteres Verbraucherverhalten, neue Geschäftsmodelle in der Kreislaufwirtschaft und ein verbessertes Abfallmanagement weltweit galten bei den Schülerinnen und Schülern als zentrale Lösungsansätze.     

Der Wettbewerb
Der Europäische Jugend-Debattierwettbewerb EYDC wird gemeinsam von der EPCA (Europä-ischer Petrochemieverband) und dem Kunststofferzeugerverband PlasticsEurope organisiert. Es gibt sieben nationale Ausscheidungen: neben Deutschland sind Belgien und die Nieder-lande mit einem gemeinsamen Benelux-Finale, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien dabei. Pro Debatte sind etwa 50 Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren zugelassen, die vor der Veranstaltung professionell im Debattieren trainiert werden. Die Jugendlichen werden – ungeachtet ihrer Meinung – in drei Gruppen eingeteilt: Eine Pro-Gruppe, eine Con-Gruppe und das Plenum. Um Chancengleichheit zu gewährleisten, sind die strengen Debatten-regeln überall gleich. Eine Jury wählt die Sieger aus. Voraussetzung, um bei der Debatte erfolgreich zu sein, sind eingehende Recherche und Vorbereitung, hohe Standards in Sachen Debattierfertigkeit und -techniken sowie die Fähigkeit, mit anderen zu interagieren. Die jeweils besten drei Debattierenden eines Landes treten beim europäischen Finale am 7. Oktober 2019 in Berlin beim EPCA Jahreskongress an.

Mehr Informationen gibt es unter www.eydc.eu, www.epca.eu und www.plasticseurope.org sowie auf Twitter: #youthdebate2019.