Während Athletinnen und Athleten aus 94 Nationen bei den Winterspielen in PyeongChang in 98 Wettbewerben um Medaillen kämpfen, entscheidet Kunststoff häufig über die letzten Zehntelsekunden beim Abfahrtsski oder sorgt für Sicherheit und Schutz bei den eisenharten Frauen und Männern im Eishockeyturnier. Damit die Sportler bestmögliche Ergebnisse erzielen können, wird das Optimum aus der Ausrüstung herausgeholt. Und die Anforderungen an das Material bei den olympischen Höchstleistungen sind enorm. Kein Wunder, dass heutige Sportgeräte und -utensilien auf Kunststoff angewiesen sind – auch und gerade in PyeongChang.
It’s the material, stupid: Viel Talent, Können und Training bringen im Hochleistungssport wenig, wenn das Material nicht stimmt. Folglich legen gerade Wintersportler enormen Wert auf eine hochwertige Ausrüstung. Beispiel Alpinski: Heutige Modelle bestehen aus einem Sandwich unterschiedlicher Materialien. Die Ski-Oberfläche besteht dabei oft aus schlagfestem Kunststoff. Seine Unterseite wird mit glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) beschichtet, die besonders gut gleiten und somit entscheidend für die Performance sind. Beim Skilanglauf wird die Gleitfähigkeit häufig dadurch beeinflusst, dass man je nach Schneebeschaffenheit und Temperatur verschiedene Kunststoffe unter den Ski klebt, und so ganz individuell an Dynamik gewinnt. In den Bobdisziplinen flitzen die Teilnehmer in kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff-Bobs durch die Eisrinne, während selbst die Gewehre beim Biathlon Schäfte aus Carbon haben.
Und auch bei der Königsdisziplin der Winterspiele, dem Olympischen Eishockeyturnier, darf Kunststoff nicht fehlen. Denn auch in Südkorea geht es gewohnt schnell und körperbetont zur Sache, wird der Gegner direkt attackiert. Es kommen harte Materialien zum Einsatz, die hohen Kräften ausgesetzt sind. Und das alles bei einer irren Geschwindigkeit: Auf heutige Profi-Eishockeyschläger wirken dabei enorme Kräfte, die vor einigen Jahren nicht denkbar gewesen wären. Möglich machen das Faserverbundwerkstoffe, die den Schläger deutlich leichter und biegsamer machen. Damit speichern sie jede Menge Energie, die beim Kontakt mit dem Puck freigeben wird. Wie bei einem Katapult wird die Scheibe nach vorne geschleudert, und das Spieltempo steigt. Mit bis zu 175 Kilometern pro Stunde kann ein Puck dadurch beim Eishockey beschleunigt werden. Helme und Helmvisiere aus transparentem Kunststoff schützen dann Schiedsrichter und Kufencracks beim Aufprall eines Pucks oder Körpers. Darüber hinaus sind die Spielerinnen und Spieler mit Kunststoff mit Zahnschienen, Brustpanzerungen und Beinschonern bestens geschützt und gepolstert.
Mehr Informationen zu den Zeiten, Disziplinen und Athleten der Winterspiele 2018 in Südkorea bieten unter anderem die Webseiten von ARD und ZDF.
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