Starke Nachfrage im In- und Ausland sowie Rekordzahlen bei Produktion, Umsatz und Beschäftigung – so lässt sich das zurückliegende Jahr für die Kunststofferzeuger in Deutschland zusammenfassen. Trotz eines herausfordernden Umfelds sind die Unternehmen gestärkt und mit Rückenwind in das Jahr 2018 gegangen, wie Dr. Josef Ertl, Vorsitzender von PlasticsEurope Deutschland e. V., jetzt vor den Medien in Köln erklärte. Hier sind die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Die Produktion von Kunststoff in Deutschland 2017 lag bei 19,9 Millionen Tonnen, ein Plus von knapp vier Prozent. Damit bewegte sich das Mengenwachstum in einer ähnlichen Größenordnung wie im Jahr 2016 (+ 4,3 Prozent).
  • Auch beim Umsatz ging es ins voran: Die Kunststofferzeuger verzeichneten 2017 einen Gesamtumsatz von 27,1 Milliarden Euro und damit ein zweistelliges Wachstum in Höhe von 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Mix aus steigenden Absatzmengen und höheren Preisen führte zu diesem starken Anstieg. Wieder erholt zeigte sich dabei das Inlandsgeschäft, das mit 9,9 Prozent deutlich im Plus lag (2016: minus 3,1 Prozent). Noch stärker verlief das Geschäft mit den ausländischen Kunden, bei denen Ende 2017 ein Umsatzanstieg in Höhe von 13,4 Prozent zu Buche stand._58A7453.jpg
  • Keine signifikanten Veränderungen zu den Vorjahren gab es im Außenhandel: Europa bleibt für die deutschen Kunststofferzeuger der bei weitem wichtigste Markt. Hierhin wurden 72,7 Prozent der Exporte geliefert. Umgekehrt kamen auch 86,5 Prozent der Importe aus der Europäischen Union.
  • Exportiert wurden 13,6 Millionen Tonnen Kunststoff. Dies war ein Plus von drei Prozent gegenüber 2016. Der Wert belief sich auf insgesamt 25,9 Milliarden Euro (+10,1 Prozent). Importiert wurden zehn Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 3,1 Prozent entsprach. Damit wurden 16,7 Milliarden Euro (+10,1 Prozent) erlöst. Der deutsche Außenhandelsüberschuss erreichte 3,6 Millionen Tonnen oder 9,2 Milliarden Euro.
  • Auch die Beschäftigtenzahlen haben sich weiter positiv entwickelt. Ende 2017 waren in der Kunststofferzeugung 52.260 Menschen beschäftigt, ein Zuwachs von fast vier Prozent.

Ausschlaggebend für den Erfolg war unter anderem die anhaltend gute Weltkonjunktur, so Dr. Ertl. Das globale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag 2017 bei knapp drei Prozent (2016: +2,3 Prozent). Auch die weltweite Industrieproduktion wuchs im zurückliegenden Jahr kräftiger als noch 2016; besonders dynamisch zeigten sich hier Branchen wie Elektro/Elektronik und die Fahrzeugindustrie.

Weitere Informationen zum Wirtschaftspressegespräch finden Sie hier.

Für Dr. Josef Ertl war es in Köln das letzte Wirtschaftspressegespräch für den Kunststofferzeuger-Verband, den er seit 2013 geführt hatte. Die Mitgliederversammlung von PlasticsEurope Deutschland e. V. wählte kurz nach der Medienveranstaltung Dr. Michael Zobel (Lanxess) zu seinem Nachfolger.

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Foto: Michael Zobel (links) dankt Josef Ertl für fünf Jahre Engagement als Verbandsvorsitzender von PlasticsEurope Deutschland e. V.