Jedes Jahr am 22. März begehen die Vereinten Nationen (UN) den Weltwassertag – in diesem Jahr zum Thema Abwasser. Was vielen nicht bewusst ist: Kunststoffe sind nicht nur unverzichtbar bei der Versorgung mit Wasser, sondern auch bei dessen Entsorgung. Rohre aus Kunststoff eignen sich ausgezeichnet für den Transport von Abwasser. Das ermöglicht einen sicheren Wassertransport über große Entfernungen ohne Verunreinigung der Umgebung.
Moderne Lösungen für die Wasserversorgung
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung stellen strenge Anforderungen an das einzusetzende Material. Dazu zählen dauerhafte Dichtheit, einfache und schnelle Verlegung, Korrosionsbeständigkeit und eine lange Funktions- und Lebensdauer. Schätzungen zufolge versickern ungefähr sieben Prozent des deutschen Trinkwassers ungenutzt im Untergrund. Europaweit liegt die Verlustrate sogar bei rund 25 Prozent. Ähnlich verhält es sich mit Abwasser; etwa ein Drittel des Abwassernetzes weist Schäden auf. Gerade deshalb spielt die Zuverlässigkeit des Materials bei der Modernisierung oder Neuverlegung von Trink- und Abwasserleitungen eine entscheidende Rolle.
Mittlerweile dominieren deshalb Kunststoffe sowohl bei erdverlegten Ver- und Entsorgungsleitungen als auch bei Hausinstallationen. Kunststoffrohre sind flexibler und widerstandsfähiger. Bei fachgerechter Installation erreichen sie eine Nutzungsdauer von 100 und mehr Jahren. Lecks an Verbindungsstücken sind nahezu auszuschließen. So tragen nicht korrodierbare Kunststoffrohre häufig dazu bei, den Wasserverlust in einer Region signifikant zu senken. Durch die einfache Verarbeitung lässt sich der Werkstoff außerdem in fast jede Form bringen. Kunststoffrohre können entsprechend leicht an unterschiedliche Bauanforderungen angepasst werden. Zudem reagieren Rohre aus Kunststoff dank ihrer Fähigkeit zur Verformung flexibel auf sich verändernde Umgebungsbedingungen. Die Gefahr eines Rohrbruchs oder einer undichten Verbindung wird so weiter verringert.
Effiziente Produktion, umweltfreundliche Zweitnutzung
Ein weiteres Plus von Kunststoffrohren ist ihre Umweltfreundlichkeit – von der Produktion über die Verlegung bis zur Verwertung am Lebensende: Für 1.000 g Polypropylen zur Rohrherstellung sind mittlerweile nur noch ca. 1.005 g Ausgangsstoffe nötig – effizienter geht es kaum. Die Verarbeitung erfolgt bei niedrigen Temperaturen meist deutlich unter 200 Grad. Und grabenlose Verlegetechniken senken Kosten und vermindern Verkehrsbehinderungen dank kleinerer Baustellen und kurzer Bauzeiten. Weitere alternative Verfahren zum Verlegen von Kunststoffrohrleitungen wie das maschinelle Einpflügen oder Einfräsen reduzieren zudem Eingriffe in die Natur. Dazu kommt, dass Kunststoffrohre voll recyclingfähig sind. Bereits seit 1994 existiert ein industrieeigenes Sammel- und Wiederverwertungssystem für Kunststoffrohrmaterialien, dass den hochwertigen Sekundärrohstoff einer sinnvollen Zweitnutzung zuführt.
Mehr Infos zu Kunststoff und Wasser bietet diese Broschüre von PlasticsEurope:
http://www.plasticseurope.de/Document/broschure-kunststoffe-schutzen-wasser.aspx?Page=DOCUMENT&FolID=2
Foto: Molecor Tecnologia S.L.