Medica 2017: nichts „geht“ ohne Kunststoff

Pressezentrum

Die Weltleitmesse MEDICA in Düsseldorf präsentiert in diesem Jahr Neuheiten der Branche mit Schwerpunkten zu Digitalisierung und künstlicher Intelligenz. Mehr als 5.000 Aussteller aus 68 Ländern treffen sich vom 13. bis 16. November 2017 in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt, über 120.000 Fachbesucher werden erwartet. Auch Innovationen aus Kunststoff spielen naturgemäß in zahlreiche Anwendungen eine große Rolle. Hier ist eine kleine Übersicht zu aktuellen Kunststofftrends aus der Medizinbranche.

Im Medizinbereich gilt: Hohe Standards in puncto Qualität, Zuverlässigkeit und Performance sind Voraussetzung, um am Markt zu bestehen. Als Blutbeutel, Einwegspritze oder Infusionsflasche erhöhen Kunststoffe schon lange Hygienestandards in Klinken und Arztpraxen und minimieren die Infektionsgefahr. In künstlichen Blutgefäßen, Herzklappen oder Bestandteilen von Gelenkprothesen erhalten sie Gesundheit und retten Leben. Bei Implantaten spielen Kunststoffe eine immer größer werdende Rolle. Sie sind biokompatibel, biostabil und mechanisch beanspruchbar, so dass sie, wenn nötig, ein Leben lang halten. Einige dieser Kunststoffe ermöglichen zudem aufgrund ihrer Röntgentransparenz eine bessere Kontrolle von Knochenwachstum und Heilungsprozess, da sie bei bildgebenden Verfahren unsichtbar sind. Bei Trauma-Frakturen im Zuge von schweren Stürzen und Unfällen sind Nägel und Schrauben aus Kunststoff-Verbundwerkstoffen bei der Behandlung oft Mittel der Wahl. Ihr Vorteil: Während herkömmliche Materialien relativ steif sind, lassen die im Körper eingesetzten Polymernägel Mikrobewegungen zu, die dem natürlichen Knochen ähneln – der Heilungsprozess wird so gefördert.

Selbst Verbände und Pflaster, die in der Vergangenheit oft nur benutzt wurden, um Wunden sicher abzudecken, verwandeln sich durch Kunststoff mehr und mehr in "High-Tech"-Produkte. 20171106140750-covestro_moderne_wundauflagen_aus_innovativen_materiallösungen_web.jpgForscher entwickeln gerade „intelligente" Verbände, die sich nicht nur an jede Art von Verletzung anpassen, sondern auch Infektionen diagnostizieren und sogar behandeln können. Der Verband der Zukunft überwacht mit Sensoren die Heilung oder reinigt mit modernen Fasern die Wunde – und das alles mit polymerer Unterstützung.

Und auch unter dem Stichwort Digitalisierung entfaltet der Werkstoff sein Potenzial: Neue Technologien wie der 3D-Druck ermöglichen noch individueller auf Patienten zugeschnittene Materiallösungen. Sei es beim Herstellen einer druck- und temperaturempfindlichen Handprothese oder dem exakten Einpassen eines Ersatzstückes für eine verletzte Schädeldecke: Dank Kunststoff sind 3D-Druckereugnisse schon heute wichtiger Bestandteil der Medizin, die in Sachen Flexibilität, Hygiene und Kosten punkten. Laut einer aktuellen Studie von Deloitte und Verband der Chemischen Industrie zählen zu den jüngsten Perspektiven in der Medizintechnik im 4D-Druck hergestellte Produkte. Kunststoffe gewinnen darin eine zusätzliche „Dimension" und ein Formengedächtnis, das sich zu einem bestimmten Zeitpunkt aktivieren lässt. So könnten medizinische Implantate in einer leicht zu verarbeitenden Form hergestellt werden, die dann am gewünschten Ort im Körper ihre gespeicherte Ausdehnung annehmen.

Mehr Informationen zur medizinischen Leitmesse gibt es unter www.medica.de.

Ein weiteres Beispiel für die neuen medizinischen Möglichkeiten, die aus 3D-Druck mit Kunststoff erwachsen, gibt es hier.

Foto: Covestro