Was die Kombination von Material und Technologie bewirken kann, zeigt der Einsatz von Kunststoffen im sogenannten 3D-Druck. In der Medizin kann diese Kombination Leben retten – auch das von Neugeborenen und Kleinkindern.
Aktuell wieder gezeigt hat das ein Forschungsprojekt an der Universität von Eindhoven, für das der Doktorand Mark Thielen 3D-gedruckte anatomische Modelle von Neugeborenen entwickelt hat. Mithilfe verschiedener Kunststoffe druckte Thielen den Brustkorb und die wichtigsten inneren Organe. Dadurch können Kinderchirurgen komplizierte Eingriffe wie die Intubation oder Reanimation eines Neugeborenen unter lebensnahen Bedingungen üben.
Mit einer anderen Kombination von Kunststoffen mit 3D-Druck-Technologien haben Forscher aus Michigan bereits beeindruckende Behandlungserfolge erzielt: Aus pulverisiertem Kunststoff druckten sie Luftröhren-Schienen für Kleinkinder mit geschwächten Bronchien, deren Atmung plötzlich zusammenbrechen konnte. Dieser Defekt verwächst sich meistens, wenn die Atemwege der Kinder stärker werden. Die Zwischenzeit konnten die Ärzte mithilfe der gedruckten Implantate überbrücken. Dank spezieller Kunststoffe war es sogar möglich, dass die Implantate sich ausdehnten, also mit den heranwachsenden Kindern mitwuchsen – und sich auflösten, als deren Atemwege entsprechend entwickelt waren.
Diese beiden Beispiele zeigen, wie aussichtsreich die Kombination von innovativen Kunststoffen und Technologien ist – nicht nur im medizinischen Bereich.
Foto: 3Dhubs Medical applications