Kunststoff-Schwellen für Frankfurts U-Bahn

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Innovationen aus Kunststoff bereichern unseren Alltag an vielen Stellen. Nun kommt eine neue dazu: U-Bahn-Reisende in Frankfurt am Main fahren bald auf einem städtischen Teilstück auf Kunststoffschwellen. Mit einer einjährigen Testphase möchte die Verkehrsgesellschaft der Mainmetropole überprüfen, wie die Schwellen aus recycelten Kunststoff dauerhaften Belastungen auf der am stärksten befahrenen U-Bahnstrecke der Stadt widerstehen.

Ziemlich genau 15 Meter und damit ein Gleisjoch ist die neue Teststrecke lang. Eingesetzt werden die Kunststoffschwellen auf der so genannten „A-Strecke" im Norden der Stadt zwischen den Stationen „Fritz-Tarnow-Straße" und „Dornbusch", wo gleich vier U-Bahnlinien verkehren. Ganz bewusst wurde diese Stelle ausgewählt, wie die Verkehrsgesellschaft Frankfurt berichtet, um möglichst viele Alltagserfahrungen mit dem neuen Material zu sammeln.

Und in dem Material stecken ganz unterschiedliche Grundstoffe: Hergestellt werden sie aus Kunststoffabfällen wie benutzten Joghurtbechern, alten Folien, industriellen Verschnittabfällen und sogar Müll aus der Produktion von Windeln. Die Verkehrsgesellschaft erhofft sich von den neuen Schwellen, dass sie länger halten als bisherige Materialien – sie geht von einer Lebensdauer von mehr als 30 Jahren aus – und dadurch die Anzahl an Gleisbauarbeiten verringert wird. Auch das Gewicht spielt eine Rolle: Die Kunststoffschwellen sind leichter als alternative Materialien, und damit vielfältiger einsetzbar, beispielsweise bei Brücken.

Auch andere Städte in Deutschland testen bereits solche Schwellen: Etwa Hannover, wo eine Industriebahn damit ausgestattet wurde oder Cottbus auf einem Überholgleis der dortigen Parkeisenbahn. Längere Erfahrungen gibt es bereits in den USA: Dort sind Kunststoffschwellen auf Gleisen der U.S. Army verbaut – und über die werden immerhin Kampfpanzer transportiert, wie die Verkehrsgesellschaft weiß. Da sollten doch die etwa 400 U-Bahn-Fahrten pro Tag auf der „A-Strecke" kein größeres Problem darstellen.

Aktuelle Informationen zum Stand des Testbetriebs bietet die Webseite der Frankfurter Verkehrsgesellschaft.

 

Foto: Stadtwerke VerkehrsGesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF)