Die Themen Energie, Klima- und Umweltschutz spielen in den vergangenen Jahren eine immer größere Rolle insbesondere in urbanen und industriell geprägten Regionen. Die Weltklimakonferenz in Bonn greift die damit einhergehenden Herausforderungen ab dem 6. November praxisnah auf: Zwei Wochen lang diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik, Gesellschaft und Wissenschaft gemeinsam globale Lösungen für mehr Klimaschutz und Ressourceneffizienz. Mit im Fokus und Teil der Lösung: Kunststoff.
Als Ausrichter-Bundesland stellt Nordrhein-Westfalen gezielt Klimaschutz-Lösungen „made in NRW" vor. Logisch, dass Kunststoff dabei nicht fehlen darf, denn der Werkstoff punktet dabei auf vielfältige Weise – sei es als Leichtbaumaterial für die Automobilbranche, bei der Erzeugung erneuerbarer Energien oder bei der Dämmung von Gebäuden. Als Teil eines umfangreichen Exkursionsprogramms wird während des Klimagipfels unter anderem das Projekt der InnovationCity Ruhr / Modellstadt Bottrop präsentiert. Ziel der Initiative ist es, ein ganzes Stadtviertel ökologisch zu sanieren. Eines der Leuchtturmprojekte in der früheren Zechenhochburg Bottrop ist ein Geschäftsgebäude in der Innenstadt aus den 1960er Jahren. Ein globales Expertennetzwerk für nachhaltiges Bauen, angeleitet von einem in NRW ansässigen Kunststofferzeuger, hat dieses Gebäude zu einem weltweiten Vorbild in Sachen Gebäudesanierung umfunktioniert. Produkte und Lösungen wurden so aufeinander abgestimmt, dass die individuell beste Lösung in puncto Ökologie und Kosten gefunden wurde. Dabei ist ein Zukunftshaus heraus gekommen, das vom Keller bis zum Dachboden rundum isoliert ist. Eingesetzt wurden Hochleistungsdämmstoffe aus Kunststoff, die dafür sorgen, dass keine Wärme aus dem Haus entweicht und Kälte draußen bleibt. Auch bei weiteren Sanierungselementen wie den neuen, energieeffizienten Fenstern oder dem sensorgetriebenem Sonnenschutz nehmen Kunststoffe eine Schlüsselrolle ein. Durch zahlreiche energieeffiziente Lösungen für Gebäudehülle und -technik sowie den Einsatz regenerativer Energien erzeugt das Zukunftshaus in Bottrop mittlerweile mehr Energie als die Nutzer verbrauchen.
Ein wichtiger Gipfelschwerpunkt ist naturgemäß die Reduktion von CO2-Emissionen in den kommenden Jahren. Auch hier hat die Kunststofferzeugung bereits einiges vorzuweisen, wurde die Effizienz zuletzt immer weiter gesteigert. Nur ein Beispiel unter vielen: Kürzlich wurde in Dormagen ein Verfahren zur Nutzung von CO2 zur Kunststoffherstellung in den industriellen Maßstab überführt. CO2 wandelt sich so zur alternativen Kohlenstoffquelle und zum Rohstoff für Kunststoff „Made in Germany".
Über den Klimagipfel
Die zweiwöchige Weltklimakonferenz COP23 findet vom 6. bis 17. November im World Conference Center Bonn statt. Es werden bis zu 25.000 Teilnehmer aus Diplomatie, Politik und Zivilgesellschaft erwartet, dazu rund 500 Nichtregierungsorganisationen und mehr als 1.000 Journalistinnen und Journalisten – damit wäre es die größte internationale Konferenz, die je in Deutschland stattgefunden hat. Im Mittelpunkt des Bonner Gipfels steht der Zweiklang aus Handeln und Verhandeln: Neben Diskussionen und Debatten werden zahlreiche praktische Beispiele und Lösungsansätze präsentiert. Zu den hochkarätigen Gästen aus Politik und Gesellschaft zählen Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident Emmanuel Macron, Friedensnobelpreisträger und Ex-US-Vizepräsident Al Gore sowie der kalifornische Gouverneur Jerry Brown. Eröffnet wird der Klimagipfel durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Mehr Informationen zum Klimagipfel gibt es unter www.cop23.de sowie auf dem COP23-Twitteraccount oder dem Hashtag #COP23.
Foto: Covestro