Ob Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz oder „Meeresmüll": Diese Themen sorgen nicht nur für gesellschaftliche und politische Debatten, sondern beschäftigen auch die Kunststofferzeuger. Beim diesjährigen Fachpressetag von PlasticsEurope in Frankfurt am Main hatten Fachjournalisten die Möglichkeit, sich über diese und weitere Themen zu informieren.
„In zahlreichen Produkten und Anwendungen bieten Kunststoffe enorme technische und innovative Möglichkeiten. Gleichzeitig nutzen sie fossile Rohstoffe in sehr effizienter und effektiver Weise", erklärte Dr. Rüdiger Baunemann, der Hauptgeschäftsführer von PlasticsEurope Deutschland. Außerdem ließen sich Kunststoffe problemlos werkstofflich, rohstofflich und energetisch verwerten. Trotz alledem drehe sich die Diskussion über Kunststoff immer nur um das Lebensende, so Baunemann in Frankfurt. Wichtig sei aber, gerade auch den Nutzen des Werkstoffes bei der Bewertung eines Kunststoffprodukts einzubeziehen – Stichwort Lebenswegbetrachtung.
Dass Kunststoffabfall und seine Verwertung bei vielen der aktuellen Debatten eine wichtige Rolle spielen, spiegelte auch der Fachpressetag wieder. Präsentiert wurden unter anderem die Ergebnisse der von PlasticsEurope organisierten 13. Internationalen Konferenz zur Sammlung, Sortierung und Verwertung von Kunststoff-Abfällen, der IdentiPlast 2017 (hier geht es zur Pressemitteilung zur Veranstaltung) in Wien. Was Kunststofferzeuger konkret dagegen unternehmen, um den Eintrag von Kunststoffgranulaten in die Umwelt zu vermeiden, erläuterte Jochen Berrens von der Borealis Polyolefine GmbH. Er stellte das "Null-Pelletverlust"-Programm des Unternehmens vor, dass an 10 Produktionsstandorten in Österreich und Europa durchgeführt und auditiert wird. Dazu richtete Berrens die klare Botschaft an die Teilnehmer: "Kunststoff ist zu wertvoll, um in der Umwelt zu landen."
Insgesamt verdeutlichte der Fachpressetag, dass die Kunststofferzeuger sich in den gesellschaftlichen und politischen Debatten engagieren und die aktuellen Herausforderungen aktiv angehen. Mit Blick auf den Kunststoff-Fokus im aktuellen Kreislaufwirtschaftspaket der EU Kommission - eines der wichtigsten Themen beim diesjährigen Fachpressetag - zog Dr. Baunemann auch das Veranstaltungsfazit: "Kunststoffe sind nicht Teil des Problems auf dem Weg zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft, sondern vielmehr Teil der Lösung."
Foto 1: Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland, bei seinem Vortrag am Fachpressetag
Foto 2: Teilnehmer des Fachpressetags in Frankfurt am 8. März 2017