Bei großen Katastrophen wie dem Hurrikane „Matthew", der im Oktober 2016 in Haiti zahlreiche Häuser zerstörte sowie Straßen und Felder überschwemmte, verlieren die Menschen oftmals alles. Besonders problematisch ist dabei der fehlende Zugang zu sauberem Wasser. Oft müssen große Distanzen zurückgelegt werden, um an Trinkwasser zu kommen. Eine neue praktische Wassertragweste aus flexiblem Kunststoff bietet hier Unterstützung: Sie ist leicht, praktisch in der Anwendung, anti-mikrobiell und mehrfach einsetzbar. Während die Weste am Körper baumelt, hat der Träger die Hände frei, um weitere, überlebenswichtige Dinge zu tragen.
Die Idee für die Weste kommt von Prof. Fritz Yambrach von der kalifornischen San Jose Universität, der dort zu Verpackungstechnologien und -werkstoffen lehrt. Er strebte nach einer simplen Lösung, die nicht nur das Leben für Menschen in Katastrophengebieten sondern auch in vielen Entwicklungsländern leichter macht – überall dort also, wo Menschen häufig Trinkwasser über weite Strecken transportieren müssen.
Und so sieht seine Idee aus: Die Wasserweste besteht aus einer mehrschichtigen Kunststoffstruktur und ist taschenartig aufgebaut. Sie wird einfach über den Kopf gezogen und von den Schultern, Hüften und Rücken des Trägers gehalten. Laut Hersteller können gerade Kinder, die häufig für das Wasserholen herangezogen werden, damit viel bequemer und ohne Haltungsschäden zu riskieren mehrere Liter Wasser über größere Entfernungen transportieren. Dazu haben sie die Hände frei, um – falls nötig – auch noch Essen, Werkzeug oder Brennmaterial zu tragen. Weitere Pluspunkte der Weste gemäß Herstellerinformation: Sie ist äußerst robust, enthält anti-mikrobielle Mittel, die das Wachstum von Bakterien, Moder und Schimmel hemmen und ist gut wieder zu verwerten.
Mit der Weste wollen die Entwickler die üblicherweise in Regionen mit Wassermangel eingesetzten Eimer und Tonnen ablösen, die häufig schwer zu tragen, unhandlich und verschmutzt sind. Die Wasserweste wird gerade mit Unterstützung von humanitären Hilfsorganisationen in Äthiopien, Burundi, Haiti und der Dominikanischen Republik getestet. Und auch eine internationale Auszeichnung hat die Weste bereits bekommen.
Wie Kunststoff darüber hinaus hilft, sauberes Wasser für eine wachsendende Weltbevölkerung sicher zu stellen, zeigt diese Bildergalerie.
Foto: Fritz Water Vest