Die Nutzung von Abfällen als Ressource ist ein fundamentaler Baustein bei der Steigerung der Ressourceneffizienz. Am Ende ihrer Nutzungszeit sind Kunststoffe noch zu wertvoll, um sie einfach wegzuwerfen. Sie können in neuen Produkten und chemischen Rohstoffen Wiederverwendung finden oder – wo dies nicht möglich oder nachhaltig ist – der energetischen Verwertung als Ersatz für ursprüngliche fossile Brennstoffe zugeführt werden. Ziel von PlasticsEurope ist es, „keine Kunststoffe in Deponien“ zu entsorgen und dadurch eine 100%-ige Wiederverwertung der Kunststoffabfälle zu erreichen.

Obgleich wir noch einen weiten Weg hin zu diesem Ziel haben, ließe sich einiges erreichen, wenn alle Kunststoffabfälle von den Deponien umgeleitet und den modernsten angewendeten Verfahren und Technologien in einer ökologisch effizienten Art und Weise zugeführt würden (1):

  • Eine zusätzliche Menge von mehr als 5 Tonnen an Kunststoffabfällen würde recycelt und damit etwa 7 Tonnen an CO2-Emissionen einsparen. 
  • Der verbleibende Kunststoffmüll, der sich zu diesem Zeitpunkt nicht nachhaltig recyceln lässt, könnte zusammen mit anderem verbundenem und wiederverwertbarem Abfall (2) jährlich etwa 330 TWh an Energie erzeugen. Diese Energie  würde 30 Millionen Menschen mit Elektrizität, Heizung und Kühlung versorgen und 70 Million Barrel an Öl einsparen, das ansonsten von der Industrie verbraucht würde, beispielsweise um Zement herzustellen.
     

(1) Die Ökoeffizienz eines Produktes oder einer Dienstleistung beschreibt seine bzw. ihre ökologische ebenso wie ökonomische Leistung.
(2) Unter der Annahme einer Deponierungsquote von 10% für Nichtkunststoffabfall

Durch die vollständige Umsetzung des Operation Clean Sweep®-Programms mit dem Ziel, Kunststoffpellets von den Meeren fernzuhalten, und der aktiven Auseinandersetzung mit der Wertschöpfungskette zur umfassenden Umsetzung 

Durch die Beteiligung an Aktivitäten zur Vermeidung der Meeresverschmutzung sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene durch seine aktive Rolle im World Plastics Council

Recycling und Verwertung von Kunststoffen in Europa
 

Während in Europa acht Mitgliedsländer plus Norwegen und die Schweiz weniger als 10% ihres Kunststoffmülls in Deponien entsorgen, sind es in anderen Mitgliedsstaaten noch mehr als 50%. Das letzte jährliche Monitoring über Kunststoffabfall, Recycling und Verwertung, der im Auftrag von PlasticsEurope und dem europäischen Verband der Rücknahmesysteme EPRO (European Association of Plastics Recycling and Recovery Organisations) durchgeführt wurde, brachte die folgenden wichtigen Fakten für die 28 EU-Mitgliedsländer plus Norwegen und die Schweiz für das Jahr 2016 ans Licht:

  • Der gesammelte Endverbraucherabfall (post-consumer) erreichte 25,1 Millionen Tonnen.
  • Die Verwertung erreichte 72,7%.
  • Kunststoffverpackung hat die höchsten Recycling- und Verwertungsquoten.

 

PlasticsEurope und seine Partner haben sich verpflichtet, das Monitoring dieser Daten weiterhin regelmäßig durchzuführen, um alle Akteure mit zuverlässigem Zahlenmaterial über Kunststoffabfälle ebenso wie Recycling- und Verwertungsquoten zu versorgen.
 

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Weitere Informationen finden Sie in:
Plastics - the Facts

Der Beitrag von PlasticsEurope zur Debatte
 

Seit den frühen 1990-er Jahren sind die europäischen Kunststoffhersteller dazu verpflichtet worden und haben sich darauf vorbereitet, ihren Beitrag zur Verbesserung der Systeme zur Kunststoffabfallwirtschaft zu leisten. Um das volle Potenzial dieser wertvollen Ressource ausschöpfen zu können, fordern wir folgendes:

  • Ein Deponieverbot für alle recycelbaren und verwertbaren Endverbraucherabfälle ab 2025.
  • Die Etablierung von verwertungsorientierten Sammelsystemen, insbesondere das getrennte Sammeln aller Verpackungen.
  • Investitionen in eine moderne Sortierungsinfrastruktur und verbesserte Recycling- und Verwertungsprozesse.

 
Wir verfolgen unser Ziel, keine Kunststoffe mehr in Deponien zu entsorgen, durch:

  • Spezielles Know-how und Expertise, die über Studien und gründliche Evaluierungen  von Verfahren in leistungsstarken Mitgliedsländern zusammengestellt werden,  
  • Einen offenen Dialog mit allen relevanten Akteuren, 
  • Die Analyse der Daten über die in Europa erzeugten, recycelten und verwerteten Mengen an Kunststoffen, die regelmäßig zusammengestellt und einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. 

Lesen Sie PlasticEuropes Antwort auf das Grünbuch zu Kunststoffabfällen in der Umwelt – 7. Juni 2013

Erfahren Sie mehr über die Vision von PlasticsEurope zur Abfallsammlung, Vorbehandlung und Sortierung.

Erfahren Sie mehr über PlasticsEuropes Auffassung über Recycling und energetische Verwertung.